650 Jahre Oppitz
„2003 – 650 Jahre Oppitz“
Oppitz
ist urkundlich 650 Jahre alt. Natürlich war unsere Gegend zuvor auch schon
besiedelt. Zeugnisse aus der Bronzezeit wurden 1838 beim Straßenbau zwischen
Oppitz und Lippitsch gefunden.
Die
Ortsgründung von Oppitz fand wahrscheinlich durch die Errichtung eines
Vorwerkes auf dem Grundstück des späteren Rittergutes, seitens der Herrschaft
auf Milkel, statt. Die älteste urkundliche Erwähnung des Dorfes Oppitz, lt.
einer Mitteilung an das Domkapitel St. Petri in Bautzen, stammt aus dem Jahre
1353. Um 1730 wurden in Böhmen viele Leute des Glaubens halber verfolgt und aus
dem Lande vertrieben. Eine Schar solcher Glaubensflüchtlinge wurde im heutigen
Neu-Oppitz sesshaft.
Die
Ur-Oppitzer bezeichneten die Ansiedler mit dem sorbischen Schimpfnamen
„Njeradk“, zu Deutsch „Unrat“.
Die
Hausfrauen der Ansiedler mit ihren Kindern sammelten zusätzlich Waldfrüchte.
Diese wurden nach Bautzen zum Markt getragen, später wurde der Transport durch
Hundegespanne erleichtert. Daher kommt auch der Beiname „Hunde-Oppitz“. In den
Notjahren nach dem 2. Weltkrieg erlebte die Sammeltätigkeit noch einmal
Hochkonjunktur.
Vor der
Ansiedlung bestand in Neu-Oppitz schon eine Wassermühle am jetzigen
Feuerlöschteich. Der Teich wurde sicher als Wasserspeicher für die Mühle
angelegt. Der Zufluss kommt aus einem nahen Quellgebiet, dem sogenannten
„Gesümpe“. Der nördliche Abfluss aus dem Teich hatte ein Gefälle von 2 bis 3
Meter, also günstig für ein Wasserrad.
Auf einer
alten Landkarte von 1758 wird die Stelle mit „Nerackmühl“ bezeichnet. In meiner
Kindheit war die Redewendung „An der Mühle“ noch gebräuchlich.
Der
Hauptweg nach Neu-Oppitz war der Siedlungsweg, die jetzige Straße war damals
Sumpfgebiet.
Nach der
Neuansiedlung von Neu-Oppitz hatte der gesamte Ort im Jahr 1800 bereits ca. 300
Einwohner. Mit leichten Änderungen hat sich die Zahl im Durchschnitt bis heute
gehalten. Laut Stand vom 31.12.2002 sind es 250 Einwohner.
(Bemerkung
von RAK: Lt. Statistik hatte Oppitz per 09.05.2011 = 202 Einwohner!)
Ab 1834
gab es in Oppitz eine Schule. Sie befand sich auf dem Grundstück der späteren
Schlosserei Woite.

Am 6.
August 1872 brannte dieses Schulhaus total ab. (Die Kinder werden bestimmt
gesagt haben: „Hurra, die Schule brennt!“)
Im Januar
1874 erfolgte die Übergabe eines neuen Schulgebäudes im heutigen Grundstück Nr.
36, in der Mitte des Dorfes. Es hatte ein Klassenzimmer und eine Wohnung für
den Lehrer.

Bis 1948
wurde die Schule mehrmals erweitert bis auf drei Klassenzimmer. Zur Schule
gehörte später auch ein Turnplatz, gelegen an der Neu-Oppitzer Siedlung, neben
dem Grundstück von Heinz Schmidt. Dieser Platz ist aber jetzt mit
Kiefernwildwuchs fast zugewachsen.
Nach der
Zentralisierung der Schulen wurde 1950 der Schulbetrieb in Oppitz eingestellt.
Der Unterricht erfolgte nun in der größeren und viel besser ausgerüsteten
Schule in Milkel. Seit der Eingemeindung 1994 nach Königswartha gehen die
Kinder dort zur Schule.

Das
Oppitzer Schulgebäude wurde bis 1994 weiter als Gemeindeamt, Kindergarten,
Arztstation, Versammlungsort und Wohnung genutzt. Jetzt ist das Grundstück in
privatem Besitz.“
Einige
Abschnitte aus dem Vortrag von Herrn Werner
Strümpe anlässlich der 650-Jahrfeier, teilweise entnommen aus der Ortschronik von
Oppitz (zusammengestellt von Herrn Lorenz aus Milkel und Herrn Schulze aus
Oppitz).