Deutschlands Zukunft-März 1945
Ein Flugblatt (erhalten von einem Bürger unserer Gemeinde) welches im März 1945 auch über Königswartha abgeworfen wurde.

DEUTSCHLANDS ZUKUNFT
Die nachstehenden
Erklärungen stammen aus dem Bericht, den Präsident Roosevelt am 1. März 1945
dem amerikanischen Kongress erstattete. Er behandelte darin die Beschlüsse, die
von den Vereinigten Staaten, Grossbritannien und der Sowjet-Union auf der Konferenz in Yalta
getroffen wurden.
„WIR werden in unseren Anstrengungen nicht einen Augenblick nachlassen bis
zur bedingungslosen Kapitulation des Gegners. Das deutsche Volk und die
deutschen Soldaten müssen sich darüber klar sein: Je eher sie den Kampf
einstellen und die Waffen strecken – sei es in Gruppen oder als Einzelne –
desto eher werden ihre gegenwärtigen Leiden vorüber sein. Und weiter muss sich
das deutsche Volk darüber klar sein: Nur durch restlose Kapitulation kann es
den Anfang machen wieder ein Volk zu werden, das die Welt als gesittete
Nachbarn anerkennt. Wir haben es in Yalta eindeutig ausgesprochen, und ich
wiederhole es jetzt noch einmal:
Bedingungslose Kapitulation bedeutet nicht
die Vernichtung
oder Versklavung des deutschen Volkes.
Aber
wir haben auf der Yalta-Konferenz keinen Zweifel darüber gelassen, was
bedingungslose Kapitulation für Deutschland bedeutet. Kapitulation bedeutet: Zeitweise
Überwachung Deutschlands durch Grossbritannien, Russland, Frankreich und die
Vereinigten Staaten. Eine Kontroll-Kommission, bestehend aus den Vertretern der
vier Weltmächte mit dem Sitz in Berlin, wird die Verwaltung der vier
Besetzungs-Zonen koordinieren.
Bedingungslose
Kapitulation bedeutet ferner das Ende des Nationalsozialismus und der NSDAP mit
all ihren barbarischen Gesetzen und Einrichtungen. Bedingungslose Kapitulation
bedeutet das Ende aller militärischen Einflüsse im öffentlichen, privaten und
kulturellen Leben Deutschlands.
Für
die nationalsozialistischen Kriegsverbrecher bedeutet bedingungslose
Kapitulation schnelle, gerechte und empfindliche Bestrafung. Kapitulation
bedeutet auch die völlige Entwaffnung Deutschlands, die endgültige Beseitigung
des deutschen Militarismus, die Vernichtung allen deutschen Kriegsgeräts, das
Ende der deutschen Rüstungsindustrie, die Demobilisierung aller deutschen
Streitkräfte und die endgültige Auflösung des deutschen Generalstabs, der so
oft den Frieden der Welt erschüttert hat. Den von ihm angerichteten Schaden
wird Deutschland in Sachleistungen gutmachen müssen – durch Auslieferung von
Industrie-Anlagen, industrieller Ausrüstung, rollendem Material und Rohstoffen.
Wir werden nicht wieder, wie nach dem vorigen Krieg, in den Fehler verfallen,
Wiedergutmachung in Geldleistungen zu verlangen, die Deutschland niemals
aufbringen kann.
Wir
wollen nicht, dass das deutsche Volk Hunger leidet oder eine Last für die
übrige Welt wird. Die Absicht, die uns bei der Politik gegenüber Deutschland
leitet, lässt sich in wenige Worte zusammenfassen. Wir wollen kommenden
Generationen den Frieden sichern.“
WG 50
Am 8. Mai 1945
endete der Zweite Weltkrieg in Europa durch die vollständige Kapitulation der
deutschen Wehrmacht.
Als
die Waffen endlich schwiegen, waren schätzungsweise mehr als 70 Millionen Opfer
zu beklagen. Nach zwölf Jahren nationalsozialistischer Herrschaft bedeutete
dieser Tag den politischen, militärischen und moralischen Untergang des
verbrecherischen Regimes in Deutschland, das die Welt in den Abgrund gestürzt
hatte.
Als “Tag der Befreiung“ erinnert der 8. Mai
jährlich an die tiefe Zäsur von 1945, den Neuanfang und die doppelte Befreiung
von Krieg und Nationalsozialismus.
Die
Propaganda, die nicht zuletzt in den von uns zuvor veröffentlichten
Zeitungsartikeln von 1938 deutlich zu erkennen war, war eines der wichtigsten
Betätigungsfelder der NSDAP in der Weimarer
Republik. Unterschiedliche Bevölkerungskreise wurden mit unterschiedlichen
Methoden angesprochen, aber stets sollte die Propaganda "die
gefühlsmäßige Vorstellungswelt der großen Masse begreifend, in psychologisch
richtiger Form den Weg zur Aufmerksamkeit und weiter zum Herzen der breiten
Masse" finden - wie Adolf Hitler 1924 in "Mein Kampf" betonte.
Nicht Argumentation, sondern der Appell an die Emotionen sollte im Vordergrund
stehen - einen Aspekt, den ansonsten nahezu alle anderen Parteien in der
Weimarer Republik vernachlässigten. Unermüdlich agierte die NS-Propaganda auch
zwischen den Wahlen: Sie beschwor Katastrophen, prangerte die "nationale
Schmach" des Versailler Vertrages und ein Versagen
der demokratischen Parteien während der Inflation 1923 an und
schürte so die Ängste der Menschen.
Mit diesem Flugblatt
und dem Nachkriegsschwur aller politischen Parteien nach dem Zweiten Weltkrieg „Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen …“ beenden wir
die Betrachtung dieses unrühmlichen und grausamen Zeitabschnittes -
„Nationalsozialismus“ in Deutschland -, von welchem auch unsere Gemeinde nicht
ausgenommen war.
Über die Zeit
danach, die Beseitigung der Ruinen und den Wiederaufbau in unserer Gemeinde, geben
zahlreiche Fotos, die wir in der „Heimatstube“ als Bildergalerie unter dem
Namen „Die 50iger Jahre“ präsentieren, Aufschluss.
