Hochwasser 1958 - Geschichtsverein RAK e.V.Königswartha

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Hochwasser 1958

Das fast vergessene Hochwasser im Juni 1958
 
Zu den wichtigen Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr gehört der Einsatz bei auftretendem Hochwasser am Schwarzwasser. Dabei werden laufend Wehre und Brücken kontrolliert und von Treibgut freigehalten.
 
In Erinnerung ist folgendes Hochwasser:
 
Eine, wahrscheinlich durch wolkenbruchartige Regenfälle im Schwarzwasser-Einzugsgebiet, entstandene Hochwasserwelle machte vor Königswartha keinen Halt. Die Wiesen am Bahnhof und am Volksgut waren schnell überschwemmt. Die Brücken und das unbegradigte Schwarzwasser konnten nur einen Teil der Wassermassen ableiten. Die Bahnhofstraße wurde bald überflutet. Das Wasser stand von Kapplers Schmiede bis fast zur Laderampe. Das Löschfahrzeug „Opel-Blitz“ brachte die Fahrgäste der Bahn vom und zum Bahnhof. Die Feuerwehr beseitigte Treibgutsperren an Brücken und Wehren. Der Hof des Volksgutes wurde durch einen Sanddamm geschützt. Die gerade im Bau befindliche Bahnstrecke nach Knappenrode über Wartha-Koblenz behinderte den weiteren natürlichen Abfluss der Wassermassen. Der einzige Durchlass war die entstehende Eisenbahnbrücke. Diese wurde von der Kampfgruppe der Mechanischen vom Treibgut freigehalten. Die Hammermühle war eine Insel. Dort war eine Baubrigade der Bahn mit einem LKW H6 eingesetzt, die Vieh und Getreide in Sicherheit brachte.

  



    

Die Wassermassen wälzten sich am Bahndamm entlang in Richtung Bahnübergang Wartha. Dieser und die F 96 standen bald unter Wasser. Es entstand eine bedrohliche Lage für das Kaolinwerk Caminau. Durch eine Notöffnung des neuen Bahndammes, auf Weisung des damaligen Bürgermeisters Herrn Benad, wurde der Wasserstand gesenkt. Die Wassermassen zogen auf der anderen Seite des Dammes auf natürlichen Wegen ab. Die Notöffnung führte über Nacht zu einer Abschwämmung des Bahndammes in einer Länge von ca. 60m. Schaden an Mensch und Tieren ist nicht entstanden. Beträchtlich war der Schaden auf den landwirtschaftlichen Flächen und Kulturen. Beim Streckenbau der Reichsbahn gab es Terminverzögerungen.
 
Dieses Hochwasser wurde bei der späteren Landschaftsgestaltung bestimmt beachtet. Das Schwarzwasser wurde begradigt, Brücken vergrößert, bei Göda entstand ein Rückhaltebecken.
 
In den bekannten Feuerwehrberichten ist dieses Hochwasser nicht erwähnt.

 
Fotos - Dr. Müller.  
Zusammengestellt - Horst Kschischank


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