Wartha
Chronologische Daten über die Geschichte von Wartha
Wartha ist eines der ältesten Dörfer im Kreis Bautzen. Aus Überlieferungen ist bekannt, dass die Obrigkeit aus Bautzen sorbische Bauern angewiesen hat, hier eine Warte zu bauen, einen Wachtposten an der Straße Neschwitz-Königswartha-Koblenz-Hoyerswerda- Mortka-Lohsa. Der Ortsname Straza (Warte) wurde erst in späterer Zeit in Stróža (Wartha) umgewandelt. Wartha soll einst an der Kreuzung Steinitz - Mortkaer Weg gestanden haben. Dies beurkunden Funde von Urnen, Töpfen und Vasen.
1100 bis 1200 entstand eine weitere Siedlung am Schwarzwasser
1374 wird Wartha als Untertan der Neschwitzer Standesherrschaft erstmals erwähnt.
1419 weist Wartha 21 bäuerliche Anwesen auf, und wird im Steuerregister der Bautzener Gebietsherrschaft genannt. Es haben sich zwei Gutsbetriebe gebildet, Ober- und Niederwartha. Beide unterstehen der Herrschaft Königswartha
15. Jh. als Besitzer der beiden Güter von Wartha ist H. Gohor bekannt
1577 die Brüder Luttitz mit Wartha belehnt
1622 letzter Luttitz als Besitzer von Wartha
1632 im 30 jährigen Krieg (1618-1648) wird die Siedlung an der Kreuzung Mortkaer und Steinitzer Weg zerstört. Die von der Zerstörung betroffenen Bewohner siedeln sich am Schwarzwasser und an der Heeresstrasse an.
Nach mündl. Überlieferung gehörte Wartha zum Kirchspiel Groß Särchen. Die Kirchenväter von dort verweigern 1632 der Gemeinde Wartha die Pesttoten auf deren Friedhof beizusetzen. Ein Gesuch an die Kirchgemeinde Königswartha hat zur Folge, dass die Toten in Königswartha beerdigt werden können. Seitdem gehört Wartha zur Kirchgemeinde Königswartha
1635 die Oberlausitz, bisher bömisches Land, wird an Sachsen abgetreten
1688 Todesjahr des Wolf Georg von Schönberg, Besitzer von Wartha
1717 Schönberg von Daniel Erasmus abgelöst. Dieser wegen seiner hohen Verdienste in den rittermäßigen Adelsstand mit dem Namen Huldenberg gehoben
1781 verkaufte ein Nachfolger von Huldenberg ein Bauerngut an Wirth.
1798 Erbkauf des Bauerngutes Michael Wirth an seinen Sohn Johann Wirth
1812 kauft Johann Wirth sein Bauerngut von den Hofdiensten frei
Besitzer des Gutes Wartha zu dieser Zeit Rittergutsbesitzer Hartmann
Besitzer des Gutes Wartha zu dieser Zeit Rittergutsbesitzer Hartmann
1815 die Oberlausitz wird in Preußen und Sachsen geteilt, Wartha wird Preußen angegliedert und bildet die Grenze zu Sachsen
1818 Alexander Robert Löbenstein kauft beide Warthaer Güter von J. G. von Hartmann
(das noch heute existierende Schloss war das 2. Gut. Das 1. Gut befand sich am Feuerwehrdepot, das dazugehörige Schloss- ein kleines Holzhaus - hatte seinen Platz gegenüber von R. Elle)
(das noch heute existierende Schloss war das 2. Gut. Das 1. Gut befand sich am Feuerwehrdepot, das dazugehörige Schloss- ein kleines Holzhaus - hatte seinen Platz gegenüber von R. Elle)
1825 bildet sich ein selbständiger Kreis Hoyerswerda, der dem Regierungsbezirk Liegnitz (Niederschlesien) unterstellt wird
1827 Baubeginn Schule in Wartha
Mitglieder im Schulrat waren Johann Rentsch, Johann Schulze, Christian Mickel
1829 Schulbau beendet
1847 existiert in Wartha schon die Teichwirtschaft
1850 Mühle erbaut
1874 Standesamt Lohsa für Wartha zuständig
1893 Standesamt Groß Särchen für Wartha zuständig
1895 -Willenberg nennt sich selbst Herr von Troddel (10 Kinder) Nachtwächter in Wartha
-Gendarm Lustl ist Wachtmeister im Ort
1900 die meisten Häuser blau gestrichen, das Gasthaus gelb,
Stein’s Haus (ehemals Wirth) rot
Zusammengetragen von U.HohlfeldStein’s Haus (ehemals Wirth) rot
1911 Hirtenhaus abgerissen; bis 1827 wurden in diesem Häuschen Kinder unterrichtet, danach diente es als Gemeindehaus, sein Standort war der einstige Dorfplatz und ist heute Wiese( Mühlengelände am Denkmal)
1913 -Friedrich von Löbenstein zieht mit Prunk in das Schloß an der Mühle ein
-Spritzenverband Groß Särchen ,Brandmeister ist August Paulick
-Spritzenverband Groß Särchen ,Brandmeister ist August Paulick
1914-1918 1. Weltkrieg
1920 Sport und Athletenclub „Einigkeit“ Wartha gegründet
1922 -Gründung einer Elektrizitätsgenossenschaft in Wartha , Vorsitzender Winkler
-Dezember- Lehrerwohnung erhält elektrisches Licht
1924 Trafohaus am Grundstück Erler gebaut
1927 100-jährige Jubelfeier der Schule Wartha
Mitglieder im Schulrat: Häusler- und Maurerpolier August Noack genannt Kubitz; Freibauer Karl August Wirth genannt Niemz, Gemeindevorsteher Johann Petschick
1929 Baron Friedrich von Löbenstein verkauft das Schloss an die „Eintracht AG“ Werminghoff. Weitere Verkaufsverhandlungen wurden über vier Millionen Mark getätigt.
1930 am 1. Juli gründet Arthur Wirth mit Jugendlichen aus Wartha und Groß Särchen den Turnverein Groß Särchen
1931 verkauft Baron Friedrich von Löbenstein seinen restlichen Besitz von Wartha an die Eintracht AG Grube Werminghoff.
Das einstige sorbische Bauerndorf Buchwalde (Knappensee) muss der Kohle weichen. Die Bauern des Ortes verkaufen ihr Land an die Eintracht AG und gehen in die Fabrik nach Werminghoff arbeiten. Durch Beschluss des preußischen Staatsministeriums vom 20. Nov. 1930 wird die Landgemeinde Buchwalde mit Wirkung vom 1. Januar 1931 aufgelöst und in Teilen in die Landgemeinden Groß Särchen, Koblenz, Maukendorf, Werminghoff und Riegel eingegliedert. In Wartha finden die Familien August Krahl, August Lapstich und Johann Howak ihr neues Domizil.
Mit dem Beginn der Kohlegewinnung veränderte sich die Bevölkerungs- und Landesstruktur in den umliegenden Orten. Die reinen Bauerndörfer beherbergen jetzt auch Arbeiter und Bergleute. A. Wirth leitet einen Turnverein in Wartha, geturnt wird u.a. im Garten von Winklers, dort steht ein Reck.
1934 15. Juli Gründung der Feuerwehr Wartha
1935 Brand in der Mühle Wartha (lt. Schulchronik Groß Särchen)
1938 18. März -Lehrer Wille gestorben
30. März- neue Schule ihrer Bestimmung übergeben. Lehrer Wolff aus Groß Särchen unterrichtet vertretungsweise Schüler in Wartha (lt. Schulchr. Groß Särchen)
1939 Beginn 2. Weltkrieg, Wartha hat 312 Einwohner
1941 14. März - bei Wartha auf einem Saatfeld hat sich eine Brandbombe selbst entzündet (lt. Schulchronik. Groß Särchen)
1943 Auflösung der Elektrizitätsgenossenschaft
1945 Ende des Krieges, dem 25 Männer aus Wartha zum Opfer fielen.
Umsiedler aus Schlesien aufgenommen. Etwa zehn Familien werden in Wartha ansässig. Bodenreform durchgeführt. Die Rittergutsbesitzungen in Wartha, die Eigentum der Eintracht AG sind, werden an Kleinbauern und Siedler verteilt.
27.02.2014

Das erste sogenannte "Schloss" in Wartha war an der
Commerauer Straße, gegenüber von ehemals Elle.

Die 1850 erbaute Mühle im Jahre im Jahre 2012

Das Forsthaus im Jahre 2011

Das Schloss in den 1950er Jahren

Das Schloss 2014